Verantwortung und spirituelle Entwicklung

Beitrag von Charles, Martin und Sandra

Welche Zukunft hat das Jonathan? Welche Bedeutung?

Es ist ok, dass wir Geburtstagen und dem Jahreswechsel eine große Bedeutung geben. Wie wäre es, wenn wir neuen Schritten in unserem Leben eine große Bedeutung geben? Erkenntnisse feiern? Bewusst-Werdung feiern? Wie wäre es, wenn die Welt sich in Bewusstes-Sein entfaltet und wir in 20 Jahren rückblickend den Tag feiern, an dem wir aufgestanden sind und den Wandel mit unserer ganzen, Kraft, Ausrichtung und Liebe bewirkt haben??

Uwe Burka, ein lieber Freund und Berater von Gemeinschaften und Projekten seit 30 Jahren, auch ein ehrlicher Provokateur, der Zusammenhänge sieht, sagte kürzlich hier im Jonathan: „Es gibt viele Projektmöglichkeiten, auch Immobilien, die zur Verfügung wären. Es gibt auch viele Leute, die einziehen wollen. Was fehlt, sind die Menschen, die Verantwortung für diese Projekte übernehmen wollen.“ Meine (Charles) Ergänzung: Übernehmen wollen und können. Dazu bieten wir erstmals Trainings an: In Verantwortung sein, die Schöpferkraft bewusst leben.

Auch das Jonathan darf immer wieder durch Geburtskanäle gehen. Welche Aufgabe hat das Haus, das Team, wie wird es gelebt? Zur Zeit der gefühlte Engpass: Das Arbeitnehmer Arbeitgebermodell.

Für viele andere Projekte auch – gerade im Naturkostbereich sind etliche in den letzten Monaten genau daran gescheitert und Konkurs gegangen.

Die Initiatoren, die Verantwortungsträger in Projekten gehen meist in Überlastung, denn sie dürfen das ersetzen, wo „Arbeitnehmer“ nicht da sind, z.B. krank sind. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervereinbarungen bringen Trennung ins Team – auch wenn das Vielen nicht bewusst ist und viele überzeugt sind, sie brauchen die Sicherheit, die ein Arbeitgeber ihnen (vermeintlich) geben kann. Da ist Trennung – wir sind vom Ergebnis nicht gleichermaßen „betroffen“.

Die neue Welt?

Miteinander in Verantwortung sein. Lernen zu verantworten. Lernen, Projekte zum Erfolg zu führen. Lernen, Fehler machen zu dürfen und daraus zu lernen – dann sind das Lern- und Erkenntnisschritte. Wenn wir die Verantwortung an andere übertragen, geben wir die Verantwortung für unser Leben ab – und machen uns zu Opfern. Aus dieser Rolle heraus können wir uns dann auch beklagen und beschweren über die Welt. Wie wäre es, neben dem Wunder unseres Immunsystems auch das Wunder unserer Schöpferkraft zu entdecken und sie beide nutzen zu lernen? Zum Wohle von allen und allem.
Ja, in vielen Bereichen im Jonathan läuft es wunderbar. Wirtschaftlich geht es uns im Moment gut. Da ist Entspannung.

Und doch wäre es deutlich zu wenig, hätte das Jonathan einfach nur den Anspruch ein wirtschaftlich gut laufendes „spirituelles Seminarhaus“ zu sein.

Was also sind die Parameter, für ein Projekt in der neuen Zeit? Und hier ist das Jonathan nur ein Beispiel. Und wir stehen an der Schwelle … trauen wir uns da weiter zu gehen? „Dürfen“ wir wieder einmal Vorreiter sein?

Jonathan als Lernraum. Übungsfeld in der neuen Welt. Vom Ego und Kleingeist zu „dem Großen-Geist dienen“?

Es hat sich für Viele, die in letzter Zeit im Jonathan waren, vielleicht schon so angefühlt. Jetzt ist es auch offiziell: Sandra und Martin sind Ende Januar als Geschäftsführer der Jonathan Bewusstsein GmbH - der Betreiberfirma des Seminarhotels – in die Geschäftsführung eingetreten Damit endet eine Interimszeit, in der Charles die Geschäftsführung noch einmal übernommen hatte.

Er kann sich jetzt mehr seinen Beratungs- und Coachingtätigkeiten, den Seminaren, Wüstenreisen, und der Stiftung Bewusstsein widmen, der er weiter vorsteht. Außerdem wollen Bücher geschrieben, Heilreisen und andere Seminare angeboten und das Leben als „Liebesdiener“ weiter gelebt sein.

Sandra hatte ihre erste Phase als Geschäftsführerin 2021 beendet, nachdem die Last durch den krankheitsbedingten Ausfall von Andrea doch deutlich zu groß geworden war.

Nun hat sie neu Schwung geholt und mit Martin (nicht nur) einen (Geschäfts-) Partner zur Seite, der jetzt auch schon ein paar Tage in und mit dem Jonathan unterwegs ist und eine gute Mischung an beruflicher Erfahrung, durchgemachten Lebenskrisen und Nähe zur Vision des Jonathan mitbringt, um die anstehenden Aufgaben mit ihr zusammen zu meistern.

Eine entscheidende Phase in der Entwicklung dieser neuen Aufgaben- und Verantwortungsverteilung war auch unser Haus- und Gemeinschaftsevent „Midananda“, das über die Weihnachtszeit im Jonathan stattfand, mit seinen vielfältigen Angeboten zur Selbstreflexion und Gewahr- und Bewusstwerdung, die auch von uns selbst im Team genutzt wurden. Und klar lockte: Ihr zwei geht den nächsten Schritt in Verantwortung-Sein

Was steht an?

Wie gesagt: Es wäre deutlich zu wenig, hätte das Jonathan einfach nur den Anspruch ein wirtschaftlich gut laufendes „spirituelles Seminarhaus“ zu sein.

Der Auftrag, ein Ort zur Bewusstwerdung, oder, wie Martin ergänzt, ein Ort für den persönlichen Weg zum inneren Frieden zu sein, bezieht sich ja nicht nur auf die Seminare, denen hier der Raum gegeben wird. Er bezieht sich auch und in besonderem Maße auf die Menschen, die hier zusammenwirken und leben.

In den letzten Jahren haben wir im Jonathan viele Erfahrungen gemacht mit der Bereitschaft, zu lernen und dabei in die persönliche Freiheit voranzuschreiten und zum „selbststehenden“ Menschen zu werden.

Eines zeigt sich immer wieder: Solange alles vermeintlich gut funktioniert und halbwegs gut läuft, machen „wir“ keine Schritte. Was richtig anschiebt, sind Krisen. Die großen, weltweiten, aber noch vielmehr die persönlichen, die ja auch immer weiter um sich greifen. Burnouts, Depressionen, Angststörungen sind „Volkskrankheiten“ geworden. In solchen Situationen werden die wichtigen Fragen gestellt und angegangen.

Ein guter Teil der Menschen, die in den letzten Monaten und Jahren ins Jonathan kamen, um Teil der Gemeinschaft zu sein und/ oder mitzuwirken, kamen aus persönlichen Krisen, die alles, was sie bis dahin gelebt hatten, in Frage stellten, auf der Suche nach etwas Neuem. Es gibt eine Ahnung, was dieses Neue Sein könnte, aber noch kein klares Bild.

Es gibt meist den Wunsch, wieder auf die Beine zu kommen, aber anders als vorher und ohne, dass es weh tut. Das funktioniert wohl nie!

Irgendwann geht es für jeden hier in die Schatten- und Unterwelt, es rumpelt und kracht und beißt. Das ist Teil des Heilungsweges. Es ist eine echte Herausforderung, dran zu bleiben und den Menschen, den Spiegeln hier zumindest ansatzweise zu vertrauen, dass sie es gut meinen und darasu handeln. Viele steigen an diesem Punkt aus, scheuen den wirkliche Schritt ins Neue, einige gehen mit uns weiter.

Aber, wenn wir das so erfahren, wie eben beschrieben: Hat die klassische Trennung zwischen einer Arbeitswelt und einem Privatleben dann noch einen Sinn? Ist nicht jede „Situation“, die im Alltag zwischen uns entsteht (und das ist nun einmal für die meisten der Arbeits-alltag) eine Möglichkeit, zum gemeinsam Hinschauen, zum Erkennen, zum darin gemeinsam Wachsen, zur Vergebung?

Hier ist von jedem Einzelnen von uns eine „Arbeit“ zu tun, die zunächst einmal mit der sogenannten „Arbeitswelt“ nichts zu tun zu haben scheint. Es gilt, hinab zu steigen in unseren inneren Keller, sich zu konfrontieren mit all den Dämonen und Ängsten vor dem persönlichen Untergang, dem sich Allein- und Ausgeschlossen fühlen, letztlich dem Tod begegnen. Hinschauen, kennenlernen, sich dessen bewusst sein, dann in Beziehung setzen mit unseren täglichen Entscheidungen und Tun. Eine Reise, die in vielen Seminaren im Jonathan geschieht, die so wertvoll ist, um sich selbst auf die Schliche zu kommen - die hässliche Fratze des eigenen Egos, des eigenen Opferspiels, sich so richtig vor Augen führen und sich von der Liebe einmal so richtig durchfluten zu lassen, wenn ich erfahren darf: Das bin ich gar nicht wirklich und noch schöner, die Erkenntnis: der Andere auch nicht.

Und dann kommt der Tag, da genügt es nicht mehr, von Seminar zu Seminar zu hoppen. Es stellt sich die Frage: „Was ist zu tun, damit ich dieses Erleben, wie es ist, sich zu spiegeln, nicht nur in der Laborsituation des Seminars - wo es vergleichsweise leichtfällt und für den eigenen Alltag oft  weitgehend folgenlos ist – zulasse und in mein tägliches Leben, im täglichen Umgang miteinander, integriere? Und da wird es gleich riskant. Denn derjenige, der da womöglich gespiegelt wird - für den ich dann ein „Arschengel“ bin, der mich dann gar nicht toll findet - ist im Gegensatz zur Seminarsituation morgen und übermorgen auch noch da. Hier beginnt der nächste, der vielleicht entscheidende Schritt auf dem Weg zur persönlichen Freiheit, zum inneren und äußeren Frieden. Das vertrackte dabei: Es sieht für den, der sich dem stellt, oftmals zunächst gar nicht so fried‑ und liebevoll aus. Es kann richtig weh tun, es erzeugt Wut, Hass und Widerstand. Sagen das nicht all die großen Weisen? Das Ego hat eine riesige Trickkiste, kämpft fast bis zum letzten Tropfen Blut um seine Vorherrschaft, versucht mit allen Mitteln die Trennung aufrecht zu erhalten, die Anderen ins Unrecht zu setzen, zu beschuldigen.

Das ist das Auge des Sturms - jeden Tag wieder - und eben nicht nur im Seminar, sondern in unserem täglichen Tun, Sein, uns Begegnen. Hier braucht es unser Durchhaltevermögen, unsere Ehrlichkeit, die Bereitschaft dazu, für uns gegenseitig der „Arschengel“ zu sein. Das sind die Schritte in die Freiheit.

Gemeinschaft zeichnet sich nicht dadurch aus, dass ich mit anderen um die Wette strahle, wenn gerade alles gut läuft und ich mich kraftvoll fühle. Nach unserer Erfahrung ist ein wesentlicher Aspekt, mich den anderen auch dann „zuzumuten“ und zu zeigen, wenn ich eben nicht in meiner Kraft bin, sondern mitten in meinem Schmerz stehe aus alten Mustern und Widerstand und ich erleben darf: Wow, wenn ich mich da nackig mache, meine Ängste zeige und zu ihnen stehe, dann wird es in mir weich und die anderen können mich spüren und sind da. Wir wachsen gemeinsam an und in unseren Prozessen.

Hier gehen wir weiter, als Team, als Gemeinschaft, als Ort zum Leben, als Stiftung Bewusst-Sein und als Seminarplatz. Mindestens die folgenden beiden Themen stehen dabei in nächster Zeit im Fokus:

1. Wir brauchen eine Lösung, ein neues Modell, um die Trennung zwischen der Rolle Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die auch bei uns immer noch über weite Strecken Alltag ist, zu lösen.

Denn diese Trennung hat nach unserer Meinung in einer Welt, in der Jeder/ Jede die Verantwortung für sein Sein und Tun bewusst übernimmt, ausgedient. An dieser Schwelle stehen nach dem, was wir hören, einige zukunftsweisende Projekte: Die Initiatoren, die Verantwortlichen gehen in eine Überlastung, nehmen wohl auch eine Überverantwortung und es fehlen weitere Menschen, die bereit und fähig sind, Verantwortung zu nehmen oder zu lernen sie zu nehmen. Viele, die von einer „neuen Welt“ sprechen oder träumen, scheuen noch die Entscheidung: Die Verantwortung fürs Gelingen wirklich zu übernehmen. Das ist wohl die Schwelle in die „neue Welt“, von der viele träumen.

Und weil das so ist, etablieren wir

2. ein Lern- und Coachingprogramm, um Menschen für die Rolle als bewusster und friedvoller Verantwortungsträger zu qualifizieren. Mit der Stiftung Bewusst-Sein haben wir einen hervorragenden Träger des ideellen und innerlichen Aspektes eines solchen Programms, mit dem Seminarhotel ein wunderbares Übungsfeld für die tägliche Anwendung des Gelernten.

Wir halten Euch auf dem Laufenden. Wenn Interesse, auch einfach jetzt melden..

Sandra, Martin, Charles, und das gesamte Jonathan Team – bereit zum Risiko …

 

 

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